Polarstern.ch - 19. Oktober 2017
Fabio Holenstein (Massivholzschreiner, oben im Bild) holt sich die Bronzemedaille, Sven Bürki (Möbelschreiner) holt sich die Goldmedaille und ist somit Weltmeister! Dies ist das beste Resultat für die Schweizer Schreiner-Nati seit 2005 in Helsinki.
Weltmeister Sven Bürki
Sie haben gelitten und gekämpft, trainiert und vorbereitet und es hat sich gelohnt. Beide Schweizer Schreinerathleten kehren am Samstag mit einer Medaille nach Hause. Sven Bürki hat Gold geholt. Herzliche Gratulation! Zu Blick sagt Sven Bürki noch während der Verleihung: «Es ist Wahnsinn, ich bin erst auf den letzten Drücker fertig geworden. Ich konnte gar nicht kontrollieren, wie gut es war.»
Fabio Holenstein holt Bronze
Nach dem Schlusspfiff hat Fabio Holenstein uns gegenüber bereits durchscheinen lassen, dass ihm nur eines der beiden Objekte perfekt geglückt ist. Nichtsdestotrotz holt er sich den Podestplatz und bekommt die Bronze-Medaille bei den Bauschreinern. Herzliche Gratulation, Fabio! Ein grosses Dankeschön auch an die beiden Trainer der Schweizer Schreinerathleten Roger Huwyler und Tobias Hugentobler für ihr Engagement.
Grosser Empfang in der Schweiz
Bereits am Samstag kommen unsere Schreiner-Athleten zurück in die Schweiz und werden, zusammen mit den 36 anderen Schweizer WorldSkills-Teilnehmenden, in der Messe Zürich gebührend empfangen.
4. Tag: Emotionaler Schluss
Vierter und letzter Wettkampftag der Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi. Fabio Holenstein (Massivholzschreiner) und Sven Bürki (Möbelschreiner) behalten in der heissen Phase die Nerven.
Morgen um 17:30 Uhr wird in Abu Dhabi die Medaillen-Vergabe und Schlussfeier stattfinden. (Hier findet man morgen den Live-Stream dazu) Noch heute Morgen scheint die Anspannung in der Halle greifbar zu sein. Alle Teilnehmer funktionieren auf Hochtouren. Die letzten Handgriffe werden gemacht. Sven verleimt die Einzelteile, die er in den letzten Tagen hergestellt hat, auf seine gewohnt präzise Art. Ob die Zeit reichen wird?
Es wird knapp
Sven muss um 12.15 Uhr (Abu Dhabi Zeit) fertig sein. Auch Fabio verleimt die Teile seines zweiten Fragments. Er nimmt sich viel Zeit für die Verleimung. Die letzten Minuten brechen an. Sven wird auf den Schlusspfiff gerade so fertig. Die Schublade funktioniert, die Oberfläche ist sauber. Fabio hat eine Viertelstunde länger Zeit. Auch sein Stehpult wird fertig und scheint sauber verleimt. Die Zinken hat er mit ausserordentlicher Genauigkeit hergestellt. Als die Zeit abgelaufen ist, verfliegt die Anspannung sofort.
Emotion pur
Monate der Vorbereitung, vier strenge Tage Wettkampf, alles mit dem Schlusspfiff vorbei. Bei Sven wie auch bei Fabio gehen die Emotionen hoch. Die Fans jubeln und applaudieren euphorisch, Kuhglocken ertönen (wie es sich für die Schweiz gehört), Freunde, Verwandte und Bekannte gratulieren.
Reife Leistung
Beide sind auf Nachfrage zufrieden mit ihren Objekten. Sven bekam am Ende den Zeitdruck zu spüren. Heute Morgen, um 10:47 Uhr Schweizer Zeit, schreibt uns Sven Bürki: «Grossartiges Gefühl. Bis auf ein paar Sachen zufrieden. Möbel fertig, bisschen knapp in der Zeit.» Und auch Fabio lässt von sich hören: «Konnte beide Module pünktlich fertigstellen. Mit dem 3D-Objekt sehr zufrieden, mit dem Rahmenobjekt im Grossen und Ganzen auch.»
Rangverkündigung und Feier
Am Donnerstagabend werden in Abu Dhabi die Resultate verkündet und bereits am Samstag kommen unsere Schreiner-Athleten zurück in die Schweiz und werden, zusammen mit den 36 anderen Schweizer WorldSkills-Teilnehmenden, in der Messe Zürich gebührend empfangen.
3. Tag: Der Druck steigt
Am dritten Tag der Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi bekommen Sven Bürki (Möbelschreiner) und Fabio Holenstein (Massivholzschreiner) Konkurrenz. Alle Teilnehmenden verlieren langsam an Energie.
Die Anspannung, der Lärm in der Halle und die Klimaanlage beginnt an den Energiereserven zu zehren. Die Teilnehmer, aber auch die Experten, wirken nicht mehr ganz so frisch wie am ersten Tag. Auch die Eltern und Freunde der Schweizer Teilnehmer vor Ort sind sichtlich angespannt und fiebern mit. Während des Wettkampfs haben sie kaum bis gar keinen Kontakt zu ihrem Kandidaten. Trotzdem kam heute WorldSkills-Prominenz zu Besuch.
Halbzeit ist geschafft
Fabio Holenstein hat seine zweite Aufgabe entgegengenommen und ist schon wieder mitten in der Arbeit. Er hat zweimal 11 Stunden Zeit für zwei Objekte, bei Sven Bürki sind es 22 Stunden für ein Objekt. Bei Bürki kann man kaum einschätzen, welcher Konkurrent wie gut drinliegt. Jeder Kandidat arbeitet anders, hat eine andere Reihenfolge für die anstehenden Arbeiten gewählt.
Konkurrenz wird spürbar
Pünktlich auf den dritten Tag kriegen die beiden Schweizer Schreiner-Athleten zu spüren, wie stark die Konkurrenz ist. Nun wird ersichtlich, dass nicht nur die Schweizer Schreinern können. Jetzt wird klar: die Top-Werke werden in der Wertung nahe beieinander liegen. Es wird eng für unsere Schreiner-Nati. Die vorderen Ränge werden an kleinsten Details entschieden werden.
Prominenter Besuch
Die beiden Brüder Egli waren beide schon für die Schweiz an der WM. Noch 2013 reiste Fabio Holenstein nach Leipzig, um für Prisco Egli zu jubeln. Dieser gewann damals dann auch die Goldmedaille in seiner Kategorie. Priscos Bruder Luzio hatte seinerseits schon 2009 eine Bronzemedaille für die Schweiz nachhause gebracht. Hoffen wir, dass so viel WorldSkills-Erfahrung an der Zuschauerbande auch Fabio zu einer Medaille verhilft.
2. Tag: Schweizer kommen gut voran
Zweiter Tag der Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi. Sven Bürki (Möbelschreiner) und Fabio Holenstein (Massivholzschreiner) kommen gut voran. Das Gastgeberland ist etwas schwach unterwegs.
Beide Schreiner sind auf Kurs mit ihren Herausforderungen. Bei den Massivholzschreinern gab es gestern einen 20-minütigen Stromausfall. Auch heute läuft auf der Organisatorenseite nicht alles rund. Dafür bei unseren beiden Schreinerathleten Sven Bürki und Fabio Holenstein.
Bürki bleibt ruhig
Fast ein Jahr lang hat Bürki sich auf die WM vorbereitet. «Jetzt war ich wirklich bereit für die WM. Es wurde Zeit, dass es endlich losging. Heute Morgen war ich weniger nervös, als vor der Schweizermeisterschaft», sagt Sven Bürki. Er wirkt sehr ruhig und abgeklärt. Gemäss seinem Coach hat er die Lage im Griff. Ob er gegenüber den anderen Teilnehmern im Zeitplan liegt, ist schwer zu beurteilen, da jeder Teilnehmende seine eigenen Arbeitsabläufe hat.
«Ich wusste was kommt und wusste, dass ich es trainiert habe», erklärt Sven Bürki seine Ruhe. Die kommt auch daher, dass die Schreiner (im Vergleich zu anderen Berufen) viele Vorausscheidungen haben. Sven hat schon sechs Wettkämpfe bestritten bis zur WM. Nur das Klima sei anders, aber sonst es ähnlich wie immer. An die Zuschauer, die herumgehen, gucken und Fotos machen, hat er sich längst gewöhnt.
Holenstein mehr als zufrieden
Fabio konnte sein erstes Fragment im vorgegebenen Zeitplan abgeben. Eine der Eckverbindungen war sehr herausfordernd. Fabio Holenstein hat sie aber gut hingekriegt. Der Coach kommentiert das Fragment von weitem mit «sehr gut». Wie aber die Einzelteilbeurteilung und die Endbeurteilung wird, bleibt abzuwarten. Auf jedenfall sind Fabio und sein Coach sehr erleichtert und stolz auf die heute geleistete Arbeit. Einer von Fabios grössten Konkurrenten ist auch nach dem zweiten Tag der Südkoreaner.
Gastgeberland schwächelt
Wer laut den Coaches auch in diesem Jahr eine sehr bedenkliche Arbeitsweise hat, ist das Gastgeberland. Man könne sagen, dass das Gastgeber-Team in allen Berufen sehr schwach sei. Und auch im organisatorischen Bereich hat heute wieder nicht alles geklappt. Doch nach Meinung der Coaches schadet das dem Schweizerteam nicht.
1. Tag: Der Wettkampf hat begonnen!
Seit einer Woche sind Fabio Holenstein (Massivholzschreiner) und Sven Bürki (Möbelschreiner) in Abu Dhabi. Am Sonntag begann der Wettkampf. Manches lässt zu wünschen übrig.
Die Arbeitsplätze sind eingerichtet. Seitens der Organisatoren scheint alles auf den letzten Drücker fertiggestellt worden zu sein. Von unseren beiden Schweizer Schreinerathleten ist Improvisationstalent gefragt. Doch wie Fabio Holenstein schon im Vorfeld betonte: Alles was von der Norm abweicht und Flexibilität erfordert, kommt den Schweizern zugute. Schliesslich geniessen Schweizer Schreiner weltweit eine der vielseitigsten Schreinerausbildungen.
Langsames Eingewöhnen
Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer der Schweizer Nationalmannschaft sind bereits seit einer Woche in Abu Dhabi. In dieser Woche hiess es vor allem entspannen und akklimatisieren. Bei Aussentemperaturen von 30 Grad im Schatten und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit müssen sich die Teilnehmer täglich mehrfach umziehen, um sich in den stark klimatisierten Innenräumen nicht zu erkälten.
Die Grösse der Stadt, der aufgebauten Zelte und des World-Skills-Geländes beeindruckten Schweizer Nati-Schreiner Fabio Holenstein. «Es ist gewaltig, was die hier alles für uns aufgestellt haben», sagt er. Die Stimmung im Team sei super und die Atmosphäre ähnlich wie an der Schweizermeisterschaft. Mit dem Unterschied, dass man sich hier nicht so einfach mit allen Konkurrenten verständigen könne.
Schwierige Bedingungen
Auch nicht so einfach sind die Arbeitsbedingungen der Schreiner. Zum Beispiel sind die Lichtverhältnisse an den Arbeitsplätzen etwas dürftig. Und auch die Qualität des Holzes lässt laut den Schweizer Experten ein wenig zu wünschen übrig. Die Holzart ist seit heute Morgen bekannt: deutsche Eiche soll es sein. Bürki und Holenstein hatten heute die Möglichkeit die Pläne der Objekte zu studieren, die von der Wettkampfleitung vorgegeben werden. Sie durften diese mit ihren jeweiligen Experten besprechen.
Ruhig und konzentriert
Beide, Sven Bürki wie auch Fabio Holenstein, wirken ruhig und konzentriert. Heute Morgen schien es, als ob die Anspannung endlich gelöst und die beiden froh waren, dass es endlich losging. Nach drei Stunden Arbeit an den Objekten kann noch nicht viel über das Abschneiden der Schweizer Schreinerathleten gesagt werden. Nur, dass der Südkoreaner Fabio Holenstein echte Konkurrenz machen wird.
www.worldskillsabudhabi2017.com
www.swiss-skills.ch