Das Bundesamt für Statistik hat Mitte Juli 2023 die provisorischen Ergebnisse der Schweizer Bauausgaben für das Jahr 2022 publiziert. Dabei lässt sich festhalten, dass die nominalen Bauinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr um 1.8% gestiegen sind. Insbesondere im Hochbau lässt sich mit einem Plus von 2.3% ein Aufwärtstrend erkennen.
Bärenanteil an Zuwachs bei privaten Umbauprojekten
Markant ist die Entwicklung bei privaten Auftraggebern, die in Umbauprojekte investieren. Insgesamt investierten Private 7.2% mehr in Umbauten als im Vorjahr. Das dürfte Fachkräfte in der Planung, Ausführung und Bauleitung von privaten Umbauvorhaben besonders freuen. Denn sie sind die Nutzniesser der Situation. Doch was motiviert Privatpersonen überhaupt, eine Renovation anzupacken?
Die Motive für private Umbauprojekte
Die Beweggründe von Herrn und Frau Schweizer, ein Gebäude umzubauen, sind unterschiedlich. Ein zentrales Thema dürfte die Energiewende sein. Wenn die Gebäudehülle schlecht isoliert ist, Fenster überholt sind und die Heizung noch auf graue Energie setzt, überlegen sich viele, im Zuge der fälligen Renovation die Gelegenheit für eine grössere Renovation beim Schopf zu packen. Dazu kommt, dass Eigentümer während der Pandemie die Qualität des Eigenheims in einer neuen Dimension schätzen gelernt haben. Die Umbauwünsche, die in dieser Zeit entstanden, verblassen so rasch kaum mehr.
Neben erstgenannten Motiven spielen auch finanzielle Anreize mit. Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren in schwindelerregende Höhen gestiegen. Wer vor mehr als 10 Jahren ein Eigenheim erstand, ergatterte aus heutiger Sicht in den meisten Fällen ein Schnäppchen. Sofern die Immobilie nun renoviert oder allenfalls entsprechend den heutigen Bedürfnissen umgebaut wird, ist eine Wertsteigerung so gut wie sicher.
Deshalb stehen die Zeichen gut, dass Private weiterhin in Umbauprojekte investieren – aus ökologischen und ökonomischen Motiven.
Was bedeutet das für Schreinereien?
Schweizer Schreinereien, die im Bereich Umbau und Renovation tätig sind, blicken zuversichtlich in die Zukunft. Bei jedem Umbau gibt es eine Vielzahl von Schreinerarbeiten. Diese reichen von Bodenbelägen aus Holz, über akustisch wirksame Decken, bis hin zu Wohnküche, Bad, Einbauschränken und neuen Möbeln. Findige Unternehmerinnen und Unternehmen haben längst erkannt, dass zudem die Beratung, Planung und Bauleitung solcher Projekte ein interessantes Geschäftsfeld darstellt. Insbesondere das Verkaufen von Planungs- und Koordinationsleistungen ist bei Umbauten verbreiteter als bei der Ausführung einer einzelnen Schreinerarbeit. Das ist eine tolle Ausgangslage. Welcher Schreinerbetrieb wünscht es sich nicht, solche Dienstleistungen zu verkaufen und alles aus einer Hand anzubieten?
Die richtigen Kompetenzen sind gefragt
Die im letzten Abschnitt skizzierte Marktchance wird zweifelsohne in Zukunft noch mehr genutzt. Die Frage ist, welche Unternehmen es rechtzeitig schaffen, ihre Organisation und ihre Prozesse so aufzubauen, um das Marktpotenzial zu nutzen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dafür ist das Fachpersonal. Kompetente und vernetzt denkende Fachkräfte sind für Umbauprojekte, an welchen mehrere Gewerke mitarbeiten, unabdingbar. Wer sich mit Renovationen und Umbauten beschäftigt oder dieses Gebiet forcieren möchte, muss deshalb am Ball bleiben. Eine Weiterbildung kann helfen, Wissenslücken zu schliessen und Methoden kennenzulernen, um in Zukunft Projekte effizienter und besser abzuwickeln. Die HF Bürgenstock bietet mit dem fünftägigen Seminar «Renovieren und Umbauen» die passende Plattform dazu.
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