Digital unterwegs - im Unterricht und im Verkauf

Unsere Referentin Christa Frey-Erni unterrichtet im bewährten Online-Unterricht (Bild: HFB).

Sich winkend und lächelnd über die Kamera begrüssen, Mikrophon testen, den Ausführungen des Referenten lauschen, Dokumente austauschen, virtuelle Gruppenräume betreten. Das ist der neue Alltag im Online-Unterricht. Die Weiterbildung wurde im 2020 auf den Kopf gestellt. Für die Praxis hat die Online-Weiterbildung aber durchwegs viele Vorteile.

Olivia Feer

Autor/in:
Olivia Feer

Online-Unterricht funktioniert. Das hat sich an der HF Bürgenstock seit Mitte März 2020 immer wieder bestätigt. Dank Weitsicht und guter Vorbereitung konnte insbesondere in den Diplomausbildungen der Unterricht fast nahtlos von Präsenzveranstaltungen auf eine Online-Durchführung umgestellt werden. Was anfänglich für alle Neuland war, wurde schnell zur täglichen Routine. Die Referenten gewöhnten sich an die neue Art des Unterrichtens, wurden vertrauter mit dem System und dadurch kreativer. Die Teilnehmenden der Diplomlehrgänge – fast alle aufgewachsen mit digitalen Medien – waren froh, dass der Unterricht fortgesetzt wurde und sich ihre Weiterbildung nicht weiter verzögert.

Im Seminarbereich lief die Umstellung auf Online-Unterricht etwas zögerlicher. Verschieben war anfänglich deutlich beliebter als digitaler Unterricht. Ein Online-Praxis-Seminar – ist das nicht ein klarer Widerspruch? Nicht unbedingt. Das zeigen die Erfahrungen aus dem Seminar «Verkaufstraining». Eigentlich hätte der dritte Teil des Verkaufstraining-Kurses am 3. November 2020 in regulärer Form starten sollen. Doch einmal mehr war viel Flexibilität gefordert. Denn nur kurz davor sprach der Bundesrat ein erneutes Verbot von Präsenzunterricht aus. Was jetzt? Ein Verkaufsseminar online durchführen? Ist das überhaupt sinnvoll? Wollen das die Teilnehmenden?

Ja, sie wollen!

Gemäss Paul A. Truttmann, Referent des Seminars «Verkaufstraining» reagierten die Teilnehmenden fast durchwegs mit grosser Offenheit und Wissbegierde. Gleichzeitig erwähnt er: «Allerdings stellt Online-Unterricht einige Herausforderungen an die Dozierenden. Sie sollten weniger frontal unterrichten und die Studierenden mit Eigenaktivität stärker einbinden.» Gruppenarbeiten sind hier das Stichwort. Doch funktionieren sie auch online? Laut Truttmann sind Gruppenaktivitäten im Online-Unterricht sogar ein zentrales Element. «Wenn sie gut vorbereitet sind – mit einer klaren Aufgabenstellung und eventuell schon einem vorbereiteten Dokument zum Sammeln der Resultate – dann laufen sie schneller ab als im Präsenzunterricht und ergeben Resultate, die man im Plenum viel effizienter verarbeiten kann.»

Menschenkenntnis – auch digital

Der Verkauf ist traditionell von einer persönlichen Begegnung geprägt. Dies ist nun aufgrund der Pandemie oft nicht mehr möglich. Genau deshalb profitieren die Teilnehmenden doppelt vom Online-Unterricht, sagt Truttmann: «Ein Online-Kontakt eröffnet Möglichkeiten, die im persönlichen Kontakt nicht möglich sind: Sie können einem Menschen beliebig lange ins Gesicht schauen, ohne dass dies peinlich wird. Viele Schreiner an der Front sind sehr gute Menschenkenner. Sie können mit einem Online-Tool die Reaktion ihrer Gesprächspartner viel genauer verfolgen und analysieren. Nur schon deshalb, sollte man auch ohne Corona ab und zu ein solches Werkzeug einsetzen. Es könnte gut sein, dass dieser Schritt die Spreu vom Weizen trennt: Wer ihn geht, gewinnt in Zukunft mehr Kunden.»

Online-Kompetenz erweitern

Weil Online-Tools – auch ohne Covid-19 – weiter an Bedeutung gewinnen werden, wird die HF Bürgenstock in Zukunft vermehrt auf diese Medien setzen und die entsprechenden Kompetenzen vermitteln. «Online-Seminare haben einen Mehrfachnutzen», sagt Michael Gnos, Schulleiter der HF Bürgenstock. «Einerseits eignen sich die Kursteilnehmenden Fachwissen an, andererseits lernen sie, gezielt und effizient mit Online-Medien und -Programmen umzugehen. Eine Kompetenz, die auch in der täglichen Praxis in Zukunft gefragt sein wird.» Denn die Verschiebung von persönlichen Begegnungen hin zu Online-Meetings und digitalen Verkaufsgesprächen ist herausfordernd. Man muss sich noch besser vorbereiten, um Inhalte optimal zu vermitteln. Wer eine Videokonferenz leitet oder an einer teilnimmt, sollte sich deshalb der persönlichen Präsenz vor der Kamera bewusst sein, seine eigene Wirkung kennen und die Körpersprache gekonnt einsetzen. Und genau das kann man bei einer Online-Weiterbildung nebenbei und ungezwungen üben.

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