Autor/in:
Monika Albertalli
Das Gesicht hinter dem Seminar «Monteur – die Visitenkarte»
Martin Hurni unterrichtet mit grossem persönlichen Engagement im Seminar «Monteur – die Visitenkarte». Der diplomierte Schreinermeister ist seit 30 Jahren als Unternehmer tätig. Er hat zwei Schreinereien aufgebaut, eine Küchenmarke gegründet und übernahm als Geschäftsleitungsmitglied Verantwortung in grösseren Firmen. Im Jahr 2021 gründete er eine neue Firma mit dem Motiv, seine jahrelange Erfahrung als Unternehmer und Förderer anderen weiterzugeben. Martin Hurni kennt die Schreinerbranche und den Alltag der Monteure aus erster Hand. Diese langjährige Erfahrung ermöglicht es ihm, die Inhalte des Seminars realitätsnah und praxisorientiert zu vermitteln.
In einem ausführlichen Gespräch hat uns Martin Hurni von seinen Erfahrungen, den Begegnungen mit den Teilnehmenden sowie seinen Zielen und Wünschen für die eintägige Schulung berichtet.
Den Unterricht erlebe ich als sehr bereichernd, spannend und intensiv. Ich schätze den direkten Austausch mit den Monteuren und die Möglichkeit, ihnen wertvolle Werkzeuge für ihren Berufsalltag mitzugeben.
Monteure üben einen anspruchsvollen Job aus und brauchen sowohl Ermutigung als auch Unterstützung. Ein Ziel des Seminars ist es, dem Montagepersonal ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung eines sicheren Auftretens, daneben Aspekte einer fachkundigen, sachlichen Kommunikation zu vermitteln.
Baustelle als Herausforderung
Die Herausforderungen auf einer Baustelle sind vielschichtig. Monteure müssen mit Zeitdruck umgehen, gelegentlich Planungs- bzw. Produktionsfehler korrigieren und stehen bei Privatkunden mehr unter Beobachtung, was zusätzlichen Druck erzeugen kann. Martin Hurni erklärt: «Im Seminar wird ausgiebig und offen über die Herausforderungen der Monteure diskutiert. Ich finde den Austausch immer sehr wertvoll. Die Rollenspiele sind unterhaltsam und sorgen für eine lustige Auflockerung».
Anhand von kurzen Theorie-Inputs werden die nachfolgenden Themen vertieft und Lösungsansätze erarbeitet:
- Kommunikation: Ein weit verbreitetes Problem ist die unzureichende und ungenaue Kommunikation. Klare und präzise Absprachen sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf.
- Umgang mit Konflikten: Der Umgang mit Konflikten stellt ebenfalls eine Schwachstelle dar. Monteure lernen, wie sie Konflikte frühzeitig erkennen und konstruktiv lösen können.
- Wirtschaftlichkeit: Fachkräfte, die wirtschaftlich denken und handeln, helfen Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Kleiner Aufwand – grosse Wirkung
Ein wichtiges Thema im Seminar ist das Verhalten bei Kundenkontakt. Diese Verhaltensregeln gibt Martin Hurni den Monteuren mit auf den Weg:
- Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit: Durch frühzeitige Kommunikation bei Terminänderungen können Probleme vermieden werden, bevor sie entstehen.
- Ehrlichkeit und offene Fehlerkultur: Fehler zuzugeben und transparent zu kommunizieren, wirkt sympathisch, authentisch und schafft Vertrauen.
- Sauberkeit und Ordnung: Ein sauberes Fahrzeug und Arbeitsumfeld sowie eine gepflegte Arbeitskleidung vermitteln Professionalität. Das wird von den Kunden stärker wahrgenommen als die meisten denken. Für viele Menschen ist ein Umbau im eigenen Haus eine Ausnahmesituation. Deshalb kann man mit Respekt und zuvorkommenden Verhalten stark punkten.
- Schutzmassnahmen: Abdeckungen und Staubschutzwände zeigen Sorgfalt im Umgang mit dem Eigentum des Kunden.
Ein Kurstag, der sich auszahlt
Was bringt das eintägige Seminar für Arbeitgeber? Martin Hurni beantwortet unsere Frage wie folgt: «Monteure sind oft die einzigen direkten Vertreter des Unternehmens vor Ort beim Kunden. Ihr Auftreten und ihre Arbeit hinterlassen einen bleibenden Eindruck». Der Kurs fördert nicht nur die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten, sondern auch die Identifikation mit dem Betrieb und die Leistungsbereitschaft. Das alles stärkt indirekt das Image und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Gut geschulte und motivierte Monteure sind eine wirkungsvolle Visitenkarte eines Unternehmens und tragen massgeblich zum Unternehmungserfolg bei.
Ein ungenügender Auftritt wirkt auch nach, einfach negativ. Hinzu kommt das Problem, dass viele Kunden zu einer schlechten Erfahrung keine Rückmeldung geben, sondern manchmal den Handwerker wechseln.
Von dem her lohnt es sich, die Monteure einen Tag aus dem Arbeitsalltag zu nehmen, damit sie reflektieren und sich weiterentwickeln können. Wenn sie den Kunden Freude bereiten, fällt das auf sie selber zurück, weil Freude ansteckend ist. Zufriedene Kunden empfehlen den Betrieb weiter, was zu nachhaltigem Wachstum führt.